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Magazine

22.05.2018

Geschichtsbewusstsein

Liebe Klavierfreundinnen und -freunde,

Wenn man sich für ein gebrauchtes Klavier oder einen gebrauchten Flügel interessiert und sich vielleicht nicht direkt in große Kosten stürzen will, endet oftmals bei recht alten, wenn auch hervorragend aufgearbeiteten Instrumenten. Doch wie soll nun ein Erstkäufer beurteilen, ob das angebotene Instrument wirklich den Anforderungen eines modernen Klavierspiels entspricht? Denn oftmals sind gerade alte Flügel zu geringen Preisen nicht mit den modernsten Mechaniken ausgerüstet, nicht mit den neuesten Saiten bezogen.

Man muss sich natürlich zum einen auf sein eigenes Spielgefühl verlassen, wenn man ein Instrument aussucht. Das bedeutet auch, dass man in keinem Fall blindlings ein Instrument einfach im Internet kaufen sollte, auch wenn der Preis noch so verlockend ist. Sicherlich sind Internet-Plattformen ein legitimes und zeitgemäßes Mittel, um sich über das Angebot am Markt zu informieren. Doch letztendlich sollte man nach dem Auffinden eines interessanten Instruments immer auch zum Händler gehen, der das Instrument anbietet, um es sich anzuschauen, es anzuspielen. Doch – nochmals – wie beurteilt man ein fast schon historisches Instrument, auch nach einer Aufarbeitung?

Nun, man kann ebenfalls das Internet befragen, sich das Wissen um die bauartlichen Veränderungen in der Geschichte eines Herstellers anlesen. Oder man ruft direkt beim Hersteller an fragt nach, wann ein solches Instrument gebaut wurde und worauf man zu achten hat.

Das bedeutet nun nicht, dass ein Instrument mit einer älteren Mechanik grundsätzlich nicht den Ansprüchen eines nicht auf Pianistenniveau gespielten Instruments genügt. Ganz im Gegenteil kann es absolut ausreichen, kann sogar noch mehr Spaß machen, da man beispielsweise zum Preis eines neuen Klaviers von heute einen überholten älteren Flügel erobern kann. Und die Mechanik eines Flügels war auch schon in früheren Zeiten meist dem eines heutigen Klaviers überlegen. Man muss ein gewisses Geschichtsbewusstsein entwickeln für die Schönheit des anderen, des älteren Klangs, mit oftmals mehr Obertonreichtum und einer anderen Gehäusegestaltung. Wenn man sich da ein wenig vorinformiert, einem bewusst ist, dass man ein anderes Instrument als ein neues kauft, dann kann man bei diesen älteren gebrauchten Instrumente wahre Schätze finden.

Allerdings gilt immer: Man sollte schon schauen, dass sich das Instrument in einem spielbaren Zustand befindet, die Hammerköpfe, die Dämpfer und die Saiten erneuert oder behandelt wurden, so dass man längere Zeit damit spielen kann. Auch Resonanzboden und Stimmstock sollten überprüft sein und keine Risse oder Feuchtigkeitsprobleme aufweisen. Doch genau dies kann man eigentlich nur im ausgesuchten Fachhandel erwarten, dem man vertrauen kann … Dann kann man mit diesen Instrumenten seine wahre Freude haben.

Carsten Dürer
Chefredakteur PIANONews

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